Gestaltungsmarathon

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Start für den 1. Erfurter Graffiti-Park

 

 

Erfurt. Die Garagengemeinschaft setzt künstlerische Farbtupfer auf ihrem Areal und will ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Komplexes auf den Weg bringen.

 

Marco Penndorf (links) und Jan Kirchhoff (rechts) mit Teilnehmern am Gestaltungsmarathon. Die Garagengemeinschaft hat noch weiße Wände für Sprayer in petto. Foto: privat Marco Penndorf (links) und Jan Kirchhof (rechts) mit Teilnehmern am Gestaltungsmarathon. Die Garagengemeinschaft hat noch weiße Wände für Sprayer in petto. Foto: privat

Erfurt. Die Polizei war informiert. Für den Fall, dass Leute, die auf weiße Wände sprühen, den Argwohn von Spaziergängern oder Anwohnern hervorrufen, war klargestellt: Die dürfen das. Denn am Samstag wurde der erste Erfurter Graffitipark aus der Taufe gehoben und die Garagengemeinschaft lud zum Gestaltungsmarathon – an den Garagen im Andreasried. Dort versucht die Gemeinschaft unter Leitung von Marco Penndorf und Jan Kirchhoff seit Monaten, mit der Stadt und ihren Buga-Plänen unter einen Hut zu kommen. Die Planungen sehen vor, den Komplex ebenso wie das Tierheim vor der Bundesgartenschau abzureißen und neu zu gestalten. Die Garagengemeinschaft setzt dagegen. „Wir schlagen vor, den Komplex in Teilen zu integrieren“, sagt Penndorf.

Er hat viele Ideen. Eine heißt seit Samstag „öffentliche Sprühzone“, wurde gemeinsam mit dem Stadt-Bild-Graffiti- Verein gestartet und bietet Sprayern Flächen, um sich kreativ auszutoben. „Wir haben schon Anfragen aus Frankreich und der Schweiz“, sagt er. Eine andere Idee ist, die Dachlandschaft der Garagen in der Geraaue zu nutzen, damit sich von Flugzeugen aus ein Blick auf den Spruch „Erfurt blüht auf“ und die Buga 2021 erhaschen lässt. „Uns ärgert, dass wir von der Stadt keine konkreten Aussagen bekommen.

Sagt uns doch mal, was ihr wollt“, sagt Marco Penndorf. „Es kann nicht sein, dass immer erst Fakten geschaffen und dann die Bürger informiert werden.“ Man sei zu vielem bereit. Würde Grün anpflanzen und pflegen. Würde eine Reihe Garagen rückbauen, um Platz für einen Panoramaweg entlang der Gera zu schaffen und für eine verkehrsberuhigte Zone. „Im Havelland sind sich die Buga und Garagen nicht in die Quere gekommen, die Garagen durften stehenbleiben 25 Meter neben dem Gelände“, sagt er.

Am Freitag hat die Gemeinschaft im Rathaus Unterschriften für ein Bürgerbegehren übergeben. „Wir hoffen, dass ihm stattgegeben wird und setzen auf den Stadtrat. Der sollte nämlich für die Bürger da sein – und nicht die Bürger für den Stadtrat“, sagt Jan Kirchhoff, während mehr und mehr Wände Farbe bekommen.